Veranstaltungsarchiv

Sklaverei heute

in Kooperation mit IJM (International Justice Mission)
Termin: 29.06.2018
Uhrzeit: 12:30 – 17:30 Uhr
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin

Ein Internetvideo vom Dezember 2017 dokumentiert das kaum Vorstellbare: Afrikanische Männer, zwölf Nigerianer, werden für einige Hundert libysche Dinar pro Person verkauft. Ort der Handlung: das Umland von Tripolis. Die Wiederkehr der überwunden geglaubten alten Sklaverei öffentlicher Sklavenmärkte in Libyen konfrontiert mit gerne und weithin übersehenen und unbequemen Realitäten.

Die Abschaffung der Sklaverei (vor allem durch evangelikale Christen zum Ende des 18. Jahrhunderts) ist eine Errungenschaft von Menschenrechten. Diese aber ist offenkundig keineswegs selbstverständlich und jederzeit gefährdet, wieder verloren zu gehen. Und: Die Sklaverei gilt als rechtlich abgeschafft und überall als illegal, aber gleichzeitig ist sie faktisch über den Globus verbreitet wie nie und zeigt u.a. in den Nöten der Flüchtlingskrise ihr hässliches Gesicht: als Menschenhandel (human trafficking), in der Rekrutierung von Kindersoldaten, in der Zwangsprostitution und Schuldknechtschaft bis hin zu unwürdigen Arbeitsbedingungen.

In der Bekämpfung der Sklaverei – davon ist IJM überzeugt – geht es um die Befreiung der Opfer, ihre Heilung, die Anklage der Täter und vor allem um eine nachhaltige Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und Rechtsschutzmechanismen. Wie aber kann diese Stärkung gewährleistet und gefördert werden?

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie anhand dieser Leitfrage zusammen mit Pater Michael Czerny SJ (Rom), Frank Heinrich, MdB CDU (Berlin), Prof. Dr. Egon Flaig, Alte Geschichte (Berlin), Dietmar Roller, Vorstand IJM Deutschland e.V. und Irene Maria Plank, Auswärtiges Amt (Berlin) über die gegenwärtigen Herausforderungen in der Bekämpfung von Sklaverei ins Gespräch kommen. Impulsreferate thematisieren u.a. aktuelle Arbeitsschwerpunkte aus römischer und deutscher Perspektive, die Förderung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit, die islamische Sklaverei in der Weltgeschichte sowie den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte.

Das Gespräch wird moderiert von Prof. Dr. Claudia Nothelle, Professorin für Fernseh-Journalismus (Hochschule Magdeburg-Stendal), ehemalige Chefredakteurin und Fernsehmoderatorin beim RBB.

Download
Mehr Informationen zur Veranstaltung.
Referenten
Gastreferenten
Dietmar Roller, Berlin; Prof. Dr. Egon Flaig, Berlin; P. Michael Czerny SJ, Rom; Frank Heinrich MdB, Berlin; Irene Maria Plank, Berlin; Moderation: Prof. Dr. Claudia Nothelle