Warum ist mir Paulus so nahe?, fragt sich Christian Lehnert immer wieder. Es sind diese Briefe des Apostels, die ersten Zeugnisse, die das noch junge Christentum kennt – und den Dichter und Theologen Christian Lehnert hauen sie um. Warum eigentlich?, fragt er sich – und liest sie immer und immer wieder. Je mehr er Paulus nachspürt, desto mehr versteht er: hier schreibt einer, dem wirklich etwas widerfahren ist. Der danach seine Welt neu buchstabieren muss, und dabei die einfachsten Dinge neu benennt: Was ist Zeit? Was ist Gott? Und wer bin „ich“ in dieser Zeit, in der ich Mensch bleibe, aber auch zugleich nicht mehr bin?
Christian Lehnert nimmt uns mit zu seiner Begegnung mit Paulus.
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Christian Lehnert, geboren 1969 in Dresden, war Bausoldat in Prora und Merseburg. Er studierte Theologie, Religionswissenschaften und Orientalistik in Leipzig, Berlin und Jerusalem. Nach längeren Aufenthalten in Israel und Nordspanien (Santiago de Compostela) arbeitete er als evangelischer Pfarrer im Müglitztal bei Dresden, bevor er als Studienleiter für Theologie und Kultur an die Evangelische Akademie in Wittenberg berufen wurde. Seit 2012 leitet Lehnert das Liturgiewissenschaftliche Institut der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands an der Universität Leipzig. Neben Gedichten und Dramen schrieb Lehnert Libretti u. a. für Hans Werner Henze (Phaedra, 2007; An den Wind, 2012) und wurde mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Zu seinen Gedichtbänden gehören: Der gefesselte Sänger (1997), Der Augen Aufgang (2000), Ich werde sehen, schweigen und hören (2004), Auf Moränen (2008), Aufkommender Atem (2011). Sein letztes Buch, aus dem er auch beim 2. Tauchgang vorlesen wird, heißt: Korinthische Brocken. Ein Essay über Paulus (2013).
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Getränke können vor Ort bestellt werden. Eintritt frei.
Ort: N.B.I. Bar – Zionskirchstr. 5 (Ecke Anklamer), 10119 Berlin (U8 Bernauer Straße)
Die Tauchgänge von 2014 und 2015 gibt es hier: https://www.youtube.com/playlist?list=PLhXw7cMqKh5Tjqbu37A7QOyOxwfdCnjGF