Der Abend erkundet die kulturellen und intellektuellen Affinitäten zwischen dem modernen Judentum und dem Leben und Werk von Michelangelo Buonarroti. Jüdische Intellektuelle fanden sich im Bild des Michelangelo als „unerwidert Liebende“ wieder, dessen Werk Einsamkeit und Sehnsucht nach menschlicher Antwort ausdrückte. Indem sie sich dem Unheimlichen zuwandten, erweckten die jüdischen Schriftsteller Michelangelos Skulpturen zum Leben und sahen in ihnen ihre eigenen weltlichen und emotionalen Kämpfe. Während die Moses-Statue oft zum Archetyp der jüdischen Befreiungspolitik wurde, erschien die Sixtinische Kapelle als Manifest des prophetischen Sozialismus, das seiner christlichen Elemente beraubt wurde. Michelangelos Werk bot der jüdischen Selbsterkenntnis so eine Alternative zu den gescheiterten Versprechen der deutschen Aufklärung.
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