Leo Baeck (1873-1956) war Rabbiner, Intellektueller und der offizielle Sprecher des deutschen Judentums während des Holocausts. In seinem neuen Buch The Jewish Imperial Imagination zeigt der Historiker Yaniv Feller, auf welch vielfältige Weise das deutsche imperiale Unternehmen Baecks religiöses und politisches Denken und das moderne Judentum im Allgemeinen geprägt hat. Sein Buch ist das erste, das Baecks religiöses Denken als politisch begreift und es in den kaiserlichen Kontext jener Zeit einordnet, der in Diskussionen über das moderne jüdische Denken oft ignoriert wird. Im Gespräch zwischen Yaniv Feller und der Kulturwissenschaftlerin Liliana Ruth Feierstein, werden aktuelle Fragen über deutsch-jüdische Vorstellungen vom Orient als Kolonisationsraum diskutiert.