Wie kaum ein anderes Werk ist John Ronald Reuel Tolkiens „Der Herr der Ringe“ zum großen mythologischen Epos unserer Zeit geworden, das zu Recht als „Mythos über den Menschen des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wurde.
Das Buch Tolkiens hat ein Schicksal erfahren (und erfährt es immer noch) wie wenige andere Bücher: Seine Popularität und seine Wirkung scheinen weit über die Absichten und Einschätzungen des Autors selbst hinauszugehen. Tolkiens Phantasien fesseln und begeistern eine enorme Zahl an Menschen, die sich tief in seine Welt hineinleben. Dieser Effekt von Realität, die von Tolkiens Werk erzeugt wird, ähnelt dem, was vielleicht nur die Mythologien in der Vergangenheit bewirken konnten, etwa die „Odyssee“ oder „Ilias“ Homers.
Selten wird jedoch die Prägung von Tolkiens Mythologie durch seine tiefe katholische Frömmigkeit und seine lebenslange Wertschätzung der Tradition katholischer Intellektualität beachtet. Im Gespräch mit der Philosophin Ekaterina Poljakova und dem Theologen Martin Dürnberger bietet der Abend eine Gelegenheit zur literarischen Begegnung mit Tolkiens Werk und zum Erkunden dieser Spuren.