Die mit dem II. Vatikanischen Konzil gelungene grundlegende Neubestimmung des katholisch-jüdischen Verhältnisses war ein befreiender Schritt. Zugleich steht diese bemerkenswerte theologische Lerngeschichte heute jedoch an einer Scheidemarke. Denn nach der terroristischen Attacke des 7. Oktobers 2023 und dem daraus resultierenden fortdauernden Krieg im Nahen Osten stehen auch die christlich-jüdischen Beziehungen in einem neuen Licht.
Die Jahrestagung der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland widmet sich dem Thema „Edith Stein und das christlich-jüdische Gespräch“, um Edith Steins Wirken aus jüdischer und katholischer Sicht zu lesen und zu diskutieren. Die Tagung gibt Gelegenheit zur Erkundung der Wechselwirkung dieser Sphären. Vor allem gilt es, die Herausforderungen von Edith Steins Leben zwischen Judentum und Katholizismus als konfliktreichem Erbe zu erkennen und zu vergegenwärtigen.
Im Gespräch mit Leora Batnitzky, die momentan an einem Buch über Edith Stein aus jüdischer Sicht schreibt, und Pater Christian Rutishauser SJ, der ständiger Berater des Heiligen Stuhls in der Vatikanischen Kommission für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum ist, bietet der Abend eine Gelegenheit, um die beträchtlichen Herausforderungen der Gegenwart zu benennen und nach Wegen in die Zukunft zu suchen.
Das Podiumsgespräch bildet den öffentlichen Teil der Jahrestagung der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland. Unter dem Titel „Edith Stein und das christlich-jüdische Gespräch“ findet diese vom 09.-12. Mai 2025 an der Katholischen Akademie in Berlin statt.