Die Debatte um judenfeindliche Darstellungen an christlichen Sakralbauten kommt nicht zur Ruhe. Abbildungen von stereotypisch gezeichneten Juden, die Schweinen nahe kommen, von Judaskarikaturen und als Juden typisierten Schergen, die Jesus quälen – sie kamen in der christlichen Kunst des Hohen Mittelalters auf und wurden bis in das 20. Jahrhundert hinein weitertradiert. Sie finden sich zahlreich in und an vielen Kirchenbauten – so auch im Kölner Dom.
Es ist erstaunlich, wie lange es dauerte, dass man sich ihrer zu schämen begann. Das ist aber seit knapp 20 Jahren der Fall. Bleibt die Frage: Soll man sie entfernen oder soll man sie als historische Zeitzeugnisse kommentiert stehen lassen? Darüber, wie die Hohe Domkirche Köln, in der Stadt mit der ältesten jüdischen Gemeinde in Deutschland, mit dem Thema umgeht, sprechen wir mit Dombaumeister Peter Füssenich und dem israelischen Journalisten Igal Avidan.