Mitten im Kulturkampf erhalten zwei Mönche im Tiroler Exil die Priesterweihe und werden prägende Persönlichkeiten der Beuroner Benediktinerkongregation. Der eine ist P. Ambrosius Kienle OSB, Choralforscher und Reformer des Gregorianischen Chorals. „Der Chorallöwe von Beuron“ – so der Titel des Buches von Adalbert Kienle – wurde bereits in der Katholischen Akademie vorgestellt. Jetzt lade ich Sie herzlich ein zu Buchvorstellung und Gespräch über die zweite herausragende Mönchsgestalt: Der Grenzgänger von Beuron – Willibrord Benzler OSB (1853 – 1921) mit dem Autor Adalbert Kienle sowie Sr. Ruth Lazar OSB und dem ehemaligen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Dr. Gerd Westdickenberg.
Mönchtum ist nicht nur Weltflucht. Wie sehr auch Weltzuwendung und Weltgestaltung gefragt sind, erfährt der Beuroner Benediktiner Willibrord Benzler mit einem spannenden und dramatischen Lebensweg als „Grenzgänger“. Schon im Exil in Prag und Seckau (Steiermark) werden seine Qualitäten erkannt und ihm Verantwortung übertragen. Nach der glücklichen Rückkehr nach Beuron wird ihm die Wiederbegründung der altehrwürdigen Abtei Maria Laach anvertraut. Als Abt erlebt er die großzügige Vorzugstellung der Benediktiner durch Kaiser Wilhelm II. Als Bischof von Metz an der Grenze zum „Erbfeind“ Frankreich fällt er beim Kaiser in Ungnade, weil er Gott mehr gehorcht als den Menschen. Nach dem Ersten Weltkrieg folgt die Ausweisung aus Lothringen.
Der Autor Adalbert Kienle, langjähriger Stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, setzt mit dem „Grenzgänger von Beuron“ die Buchreihe „Beuroner Profile“ des traditionsreichen Beuroner Kunstverlags fort.
Im Anschluss an die Aussprache mit Sr. Ruth Lazar, Botschafter a.D. Dr. Gerd Westdickenberg und dem Autor sind Sie herzlich eingeladen, das Gespräch bei einem Glas Wein fortzusetzen.
Prior von Beuron, Abt von Maria Laach, Bischof von Metz