Am Jahrestag des Ausbruchs des II. Weltkriegs widmen sich Vortrag und Gespräch der in diesem Jahr im Verlag Ferdinand Schöningh erschienenen politischen Biographie über Hans Adolf von Moltke (1884–1943).
Der Diplomat und Vetter von Generalfeldmarschall Helmuth Carl Bernhard von Moltke und Helmuth James von Moltke war als Vertreter der Weimarer Republik und des »Dritten Reiches« von 1931 – 1939 in Polen tätig. Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte er sich am NS-Aktenraub im besetzten Europa und an der propagandistischen Auswertung des erbeuteten Materials. Nach September 1939 versuchte er, Einfluss auf die Modalitäten der NS-Besatzung Polens zu nehmen. 1943 wurde er für kurze Zeit Botschafter in Madrid.
Sein Biograph, Dr. Bernard Wiaderny (Friedrich-Meinecke Institut der Freien Universität Berlin), wird sich insbesondere dem Weg von Moltkes in deutsch-polnischer Perspektive widmen und der Frage, welches Verhältnis er zum NS-Regime und zum Widerstand hatte. Seine Darlegung kommentiert Dr. Lars Lüdicke, Autor zahlreicher Publikationen zur Geschichte der deutschen Außenpolitik und zum Auswärtigen Amt. Die Moderation des Gesprächs übernimmt Dr. Jochen Thies, Buchautor und Chefredakteur a.D., Berlin.