Am 22.11.1943 wurde der Berliner Norden Ziel eines der schwersten Bombenangriffe auf Berlin, auch die 1882–84 von August Orth erbaute Dankeskirche am Weddingplatz wurde getroffen. Am 18.03.1944 wurde sie durch Sprengbomben schwer beschädigt und geplündert. Im Juli 1949 erfolgte die Sprengung der Reste und des Turms. Für einen Neubau an gleicher Stelle gab es damals keine Genehmigung.
Die von Otto Bartning entworfene Notkirche vom Typ “Diasporakapelle” wurde 1951 auf dem Friedhofsgelände errichtet und innerhalb von sechs Monaten fertiggestellt. Das Grundstück wurde zur Verfügung gestellt gegen das Recht der Mitbenutzung für Trauerfeiern (die Friedhofskapelle war ebenfalls kriegszerstört).
1968 fasste die Gemeinde den Beschluss zu einem Neubau der Dankeskirche, der 1970–72 nach Entwurf von Fritz Bornemann als niedriger Sichtbetonbau am alten Standort (Weddingplatz) verwirklicht werden konnte. Die Diasporakapelle wurde daraufhin im Jahr 1973 verkauft. Seither wird sie ausschließlich als Friedhofskapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofs II (ursprüngliche Bezeichnung: Neuer Dorotheenstädtischer Friedhof) genutzt.
Im Laufe der Zeit wurden diverse Veränderungen vorgenommen, auch die Flügeltüren der Altarnische sind nicht erhalten. Original erhalten sind z. B. der Fußboden aus dunklen Fliesen, die Bänke und die zwei Dreiecksfenster mit geriffeltem Mattglas.
Quelle: http://www.otto-bartning.de/anzeige.php?id=67
Adresse:
Bartningkapelle, Dorotheenstädtischer Friedhof II, Wedding
Liesenstr. 9, 13355 Berlin