Grundlage der drei sogenannten abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam ist der Text der Hebräischen Bibel. Gerade über die christliche und die muslimische Interpretation dieser Textsammlung sind viele Formulierungen in die Sprachen der Welt eingeflossen, die aus dem Kontext der altisraelitischen Sprache und Kultur stammen. Die Bibel als Grundtext der jüdischen Tradition ist sprachlich immer lebendig geblieben – und so konnte es Elieser Ben Yehuda und seinen frühen zionistischen Weggefährten gelingen, aus ihren Quellen eine alltagstaugliche Sprache für den jüdischen Staat zu entwickeln. Das Moderne Hebräisch ist inzwischen erwachsen geworden und hat sich selbständig weiterentwickelt. Aber noch immer sind zwei Drittel seines Lexikonbestandes – der Wörter, Ausdrücke und Sprichwörter – als biblischen Ursprungs erkennbar.
Dr. Ruvik Rosenthal, Tel Aviv, hat sein Lebenswerk der Erforschung des Modernen Hebräisch gewidmet. Er ist Präsident der Israeli Association for the Study of Language and Society (IALS). In seinem Vortrag wird er uns seine Gedanken über den Zusammenhang von biblischem und modernem Hebräisch vorstellen.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten, eine Übersetzung steht zur Verfügung.