Würde über „Gender“ nur innerhalb sozial- und kulturwissenschaftlicher Studiengänge nachgedacht, käme es wohl kaum zu den bekannten politischen und emotionalen Wellenschlägen. Aber die Diskurse über die Diversität der Geschlechter(rollen) und sexuellen Identitäten, über Gleichstellung und Anerkennung sind eng verbunden mit einer Praxis, die auf soziale und rechtliche Veränderungen zielt. So soll die (Amts-)Sprache gendersensibel werden, Bildungspläne werden nach einer „Pädagogik der Vielfalt“ umgestaltet, die „Ehe für alle“ oder die „reproduktive Gleichstellung“ werden gefordert: Hier und an vielen anderen Stellen geht es nicht nur um das geschlechtliche Selbstverständnis eines jeden Einzelnen, sondern um die Frage, inwieweit die vertraute „Ordnung der Geschlechter“ umgestaltet werden soll.
In der katholischen Kirche trifft diese gesellschaftliche Debatte zusätzlich auf eigene Lehren und Traditionen. Während auch innerkirchlich die einen darauf drängen, die Kategorien und Konzepte der Gender-Studien in die katholische Sozialethik und Anthropologie zu integrieren und die „heterosexuelle Matrix“ aufzubrechen, sehen die anderen gerade in der katholischen Lehre ein Widerlager gegen die Auflösung menschlicher Bestimmungen und kulturbegründender Lebensformen. Zu diesen zählt die Ehe zwischen Mann und Frau und die darauf gründende Familie.
Wie fordern die Debatten um „Gender & Diversity“ Theologie und Sozialethik heraus?
Programm
19.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Dr. Maria-Luise Schneider, Katholische Akademie in Berlin
19.05 Uhr Vortrag
Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg, Moraltheologe und Direktor der
KSZ in Mönchengladbach
Vortrag
Prof. Dr. Christian Spieß, Professor für Christliche Sozialwissenschaften
an der Katholischen Privatuniversität Linz
19.50 Uhr Reaktionen
Birgit Kelle, freie Journalistin und Autorin, Kempen
Yvonne Everhartz, Referentin für Jugendpolitik, Mädchen- und Frauenpolitik
sowie Genderfragen, BDKJ-Bundesstelle, Berlin
anschließend Podiumsdiskussion
21.00 Uhr Ende der Veranstaltung