Mit der 1999 geweihten Kirche St. Thomas von Aquin auf dem Gelände der Katholischen Akademie ist ein neuer Ort des Gottesdienstes und des Gebetes entstanden.
heute am 27.10.2020 wird die Katholische Akademie in Berlin 30 Jahre alt. Nach der Friedlichen Revolution, dem Mauerfall und der Deutschen Einheit nahm sie am 27.10.1990 ihre Arbeit auf mit einer ersten Veranstaltung „Kräfte zum Leben in Europa“.
Wegen der Corona-Pandemie können wir diesen Geburtstag nur in einem kleinen Kreis begehen. Stellvertretend für alle, die der Akademie verbunden sind, werden wir heute mit unserem Erzbischof Dr. Heiner Koch und einigen wenigen Gäste einen Dankgottesdienst feiern, um für die vergangenen 30 Jahre zu danken und Gottes Segen für die Zukunft der Akademie zu erbitten.
Die Katholische Akademie in Berlin ist ein in der Geschichte der katholischen Akademien einzigartiges Gemeinschaftsprojekt von ostdeutschen Bischöfen und Laien. Mitten in Berlin haben sie mit der Akademie ein „katholisches Forum des Gesprächs“ begründet, das heute in Politik, Wissenschaft, Religion und Kultur ein hohes Ansehen genießt und für seine katholische Weite und seine Gastfreundschaft geschätzt wird.
Zahllose Wissenschaftler, Politiker, Künstler, Nichtglaubende und Gläubige aller Religionen haben sich in den vergangenen Jahren in den Räumen in der Hannoversche Straße 5 versammelt und gemeinsam diskutiert und debattiert, sich in geselligen Runden angeregt und auch gemeinsam gebetet. Sie alle haben diesen Ort inspiriert und bereichert und zu dem gemacht, was er heute ist und wofür wir in einem Gottesdienst danken.
In diesen Corona-Zeiten braucht es Zeichen der Verbundenheit, weswegen wir Prominente, die an Veranstaltungen und Projekten in unserem Haus mitgewirkt haben, gebeten haben, uns einen Glückwunsch zu senden. Die Resonanz auf diese Bitte war überwältigend, und wir machen Ihnen diese Glückwünsche auf dieser Seite bekannt.
Mit herzlichen Grüßen vom gesamten Team der Akademie
Ihr
Joachim Hake
Ein Ort der Erneuerung der Inspiration und der Bereicherung unserer professionellen Ideale: das ist auch für mich, ein niederländischer Katholik mit deutschen Wurzeln, die Katholische Akademie. Ich gratuliere der Akademie zu ihrem 30. Geburtstag und wünsche, dass wir uns bald wieder treffen können im Herzen der europäischen Metropole Berlin!
Die Katholische Akademie ist unverzichtbarer Teil intellektuellen Lebens in der Hauptstadt. Mit ihren Schwerpunkten auf interreligiösem Gespräch und aktueller Religionsphilosophie beweist sie, wie bedeutsam Religion zumal in postsäkularen Zeiten ist. Dazu kann ich nur gratulieren.
Die Katholische Akademie in Berlin öffnet für die Kirche die Fenster. Sie lässt frische Luft herein, damit der Geist nicht einschläft. So sorgt die Akademie in der Hauptstadt dafür, dass die Kirche auf Tuchfühlung mit einer Gesellschaft bleibt, die von der Kirche erfahren will, was sie in die Waagschale wirft, wenn die Zukunft eine Drohung und kein Versprechen mehr ist.
Wenn ein katholisches Forum ein Ort geistiger Freiheit in einer Stadt wird, die sich selbst als Ort kaum mehr steigerbarer Freiheiten preist, dann ist etwas gelungen. Was damit zu tun hat, dass die Freiheit der Akademie das Gegenteil von Gleichgültigkeit ist. So treffen in Berlin zwei Freiheitsideen aufeinander: jene unter dem Banner des großen Egal – und Freiheit als Suche nach Wahrheit und ja, auch Schönheit. So kommt es, dass der Geist der Akademie von mehr Dingen weiß als Berlin sich träumen lässt.
Als evangelischer Theologe hat man im Studium gelernt, dass es besonderer, gar heiliger Orte eigentlich nicht bedürfe. Man könne sich überall seine frommen Gedanken machen und sie mit anderen teilen. In der Katholischen Akademie zu Berlin wurde ich mehrfach auf das Angenehmste eines Besseren belehrt. Es ist ein Segen, wenn es einen guten Ort gibt, am besten mit einer schönen Kapelle und natürlich mit klugen, zugewandten Menschen, an dem man dem eigenen Glauben und dem anderer Menschen auf die Spur kommen kann.
Seit 30 Jahren ist die Katholische Akademie ein wichtiger Begegnungsort für Politiker, Theologen und Künstler. Mit ihrer interdisziplinären und offenen Ausrichtung schafft sie gerade in Zeiten von zunehmendem Populismus und der fortschreitenden Polarisierung unserer Gesellschaft einen Raum für wichtige gesellschaftliche Debatten. Zu ihrem 30. Geburtstag übersende ich der Katholischen Akademie meine besten Glückwünsche – auf dass sie weiterhin so couragiert religiöse, politische und kulturelle Themen auf die Agenda setzt.
Herzliche Glückwünsche aus der Nachbarschaft!
Seit einem Jahr gibt es das Institut für Katholische Theologie. Untergebracht ist es, gemeinsam mit dem Berliner Institut für Islamische Theologie, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Katholischen Akademie. Was für eine Chance für unser neues Institut, einen solchen Nachbarn gleich nebenan zu wissen! Herzlichen Glückwunsch und auf inspirierende Zusammenarbeit.
Im Frühjahr 2019 lud mich die Katholische Akademie in Berlin ein, um aus meinem eben erschienenen Buch zu lesen. Das wurde jedoch mehr als eine Lesung. Das Gespräch mit Joachim Hake am Podium entfaltete sich zu einer geistigen Begegnung, und das fand ich wichtiger als die Lesung selbst. Wenn es zu einem echten Dialog zwischen Ich und Du kommt, entsteht ein existenzielles Ereignis. Momente wie diese geben unserem Leben einen Sinn. Die Katholische Akademie bleibt für mich deshalb ein besonders wichtiger Ort.
Ich habe Euch 2016 zum ersten Mal getroffen und habe in Euch eine sehr freundliche und lebendige intellektuelle Gemeinschaft gefunden. Ich schätze das kritische Denken und das Engagement für soziale Gerechtigkeit und war angenehm überrascht von eurer Kombination aus Ernsthaftigkeit und Lässigkeit; ich finde es sehr einladend und erfrischend. Ich bete, dass Ihr euch jetzt digital entwickeln könnt, ohne die Verkörperung zu verlieren, die für die christliche – und menschliche – Begegnung so wichtig ist. Gratulation!
Was kann man zum 30. Geburtstag der Katholischen Akademie besseres sagen als dass sie ein außergewöhnlicher geistiger Ort ist, ein offener Denkraum im Schnittfeld von Theologie, Philosophie, Politik und Kunst? Und ja, ich mag den Dreiklang „denken – glauben – fragen“, mit dem die Akademie ihren Auftrag umreißt. Religion braucht kritische Selbstreflexion, um nicht zum Dogma oder zur bloßen Caritas zu werden. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch!
Die Katholische Akademie, in der Nachbarschaft der protestantischen Hugenotten und der vom ungläubigen Rudolf Virchow geprägten Charité, ist ein Zentrum des offenen, spannenden und spannungsreichen Dialoges zwischen den Kulturen der Stadt und des religiösen und des intellektuellen Berlin. Mit ihrem inspirierenden Leiter Joachim Hake und seinen VorgängerInnen ist sie ein Geschenk für uns alle. Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch!
In dem an Veranstaltungsangeboten wahrlich nicht armen Berlin hat sich die Katholische Akademie mit ihrem unverwechselbaren und keineswegs eng an kirchlichen Themen haftenden Programm schnell zu einem gesuchten Platz entwickelt, der nicht nur katholische Christen miteinander ins Gespräch bringt. Sie muss sich auch nach 30 Jahren nicht neu erfinden. Hier darf man als Glückwunsch ausnahmsweise einmal sagen: Weiter so!
Herzlich gratuliere ich der Katholischen Akademie in Berlin zu ihrem 30jährigen Bestehen! Ich bin sehr froh über die bedeutende Tradition kirchlicher Akademien in Deutschland. Ihre Beteiligung an öffentlicher Meinungsfindung trägt dazu bei, dass der christliche Glaube gesellschaftliche Wirkung entfaltet. Dies gilt insbesondere für Fragestellungen, die nach ethischer Orientierung suchen – wie viele Bereiche der Lebenswissenschaften.
Gerade im bunten und lauten Berlin trägt die Katholische Akademie wesentlich zur Sprachfähigkeit im Hinblick auf im christlichen Glauben wurzelnde Werte bei.
„Steilvorlage des lieben Gottes“ nannte der Gründungsdirektor der Katholischen Akademie Berlin Werner Remmers deren Entstehung im Sommer 1990 zurecht. Denn sie ist heute ein nicht mehr wegzudenkender „Ort des Denkens, Glaubens und Fragens“ und steht dabei beispielhaft für eine Kirche, die Gehör findet in gesellschaftlichen Debatten, die – ganz im Sinne des Synodalen Wegs – zukunftsgewandt ist. Diesem Forum der Verständigung inmitten der weltanschaulichen Vielfalt Berlins gratuliere ich herzlich zum 30. Jubiläum!
Unsere beiden Akademien wurden nach dem Fall des Kommunismus in Europa aus Hoffnung geboren. Wir müssen diese Hoffnung bewahren in einer Welt neuer Mauern und Bedrohungen. Die Kirche und die Gesellschaft stehen wieder einmal an einem Scheideweg, mit vielen offenen Fragen und neuen Herausforderungen, die tiefgreifende Reformen notwendig machen.
Tschechien und Deutschland liegen im Herzen Europas, vielfach in der Geschichte verwundet, aber auch Quelle wertvoller Gedanken und spiritueller Impulse.
Wir sind verpflichtet, gemeinsam kritisch und kreativ aus dem Schatz unseres Erbes zu schöpfen und ihn der Welt anzubieten.
Vielen Dank für Zusammenarbeit und Freundschaft in den letzten Jahrzehnten. Ich freue mich darauf, unsere Verbundenheit in Zukunft zu vertiefen.
30 Jahre Deutsche Einheit – 30 Jahre Katholische Akademie in Berlin
Wie schön es doch wäre, diesen besonderen Anlass mit den gebührenden Feierlichkeiten zu begehen, Freundinnen und Freunde zu treffen oder neue Bekanntschaften zu machen.
Was in diesem schicksalhaften Jahr 2020 bleibt, sind urchristliche Tugenden: Innehalten und Vertrauen aus dem Glauben schöpfen, seine Mitmenschen achten und lieben und darum auf Gewohntes und Begehrtes verzichten.
Aus der Ferne sende ich meinen herzlichen Glückwunsch zum runden Jubiläum und danke für 30 Jahre Dialog und wertvolle Impulse.
EIGENSINN UND BINDUNG steht in großen Buchstaben auf der flatternden Fahne der Katholischen Akademie, die in Berlins Mitte in diesem Jahr ihr 30stes feiert. Katholisch ist hier übrigens ganz wörtlich zu nehmen: allumfassend und universell.
Danke für 30 Jahre eigensinnige Bindung durch offene Türen und Gastfreundschaft, für Kontroverse, Kompromiss und Gespräch: Hier gilt auch in Zukunft das gesprochene Wort!
Berlin ist zwar als Deutschlands Hauptstadt, aber nicht gerade als Zentrum des Weltkatholizismus bekannt. Dass es dennoch eines der interessantesten Foren für Diskussionen bietet, die Fragestellungen weiterverfolgen, die dem Katholizismus, manchmal seit fast zwei Jahrtausenden, am Herzen liegen, ist zu gutem Teil das Verdienst der Katholischen Akademie Berlin. Theologische, politische, ästhetische Fragen finden in den zahlreichen Veranstaltungen eine Vertiefung, die die christlichen Impulse an die intellektuell wache Öffentlichkeit Berlins weiterreicht. Mögen den so erfolgreichen ersten dreissig Jahren noch viele Jahrzehnte engagierten Gesprächs folgen!
30 Jahre Katholische Akademie Berlin – dazu meinen herzlichen Glückwunsch! Ihre Debatten haben mich stets angeregt, eigene Positionen zu hinterfragen, zu schärfen und darum zu ringen. Deshalb hat das IW gern mit der Akademie kooperiert, wobei mir als Ökonom die effiziente Herangehensweise gefallen hat. In einer zunehmend säkularen Gesellschaft und angesichts einer sich ändernden Weltordnung scheinen mir Orte, an denen wir über unsere Werte intelligent, originell und bisweilen unzeitgeistig diskutieren, wichtiger denn je. Daher wünsche ich der Akademie weiterhin gutes Gelingen und Gedeihen – wie unserem Gemeinwesen auch.
In manchen Landstrichen in Deutschland ist die katholische Akademie ein zentraler Ort gesellschaftlichen Lebens und orientierender Debatten. In Berlin ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit eine knappe und von vielen umworbene Ressource. Die Katholische Akademie behauptet sich seit 30 Jahren in diesem Kampf, manchmal durch vermeintlich randständige Themen, die doch zentrale Fragen gerade auch in einer säkularen und zugleich multireligiösen Stadt betreffen. Gelegentlich ist die Akademie auch ein Ort, an dem überraschende Bündnisse geschmiedet werden – etwa die Jewish-Muslim Alliances. Ich wünsche der Akademie den Mut, weiterhin ein solcher Ort zu sein. Und die Lust an der Erkundung randständiger Themen, die es in sich haben.
Die Katholische Akademie ist mir und meiner Frau zu einem der Orte in Berlin geworden, die Heimat bedeuten. Das gilt seit Jahrzehnten in intellektueller, kultureller und menschlicher Hinsicht. Hier etikettiert man einander nicht, sondern hört aufeinander und erlebt, wie vielfältig das katholische Christentum in Deutschland und in der Welt ist.
Mir fällt zum 30. Geburtstag der Katholischen Akademie in Berlin auf, dass Ansehen und gesellschaftliche Akzeptanz dieses Hauses berlin- und bundesweit gewachsen ist. Ganz im Gegensatz zum Image der Katholischen Kirche in Deutschland. Woran könnte das liegen? Die Amtskirche unterscheidet die Kinder Gottes nach ihrer tradierten Morallehre in Gute und die Anderen, während die Akademie die Menschen einfach ausreden lässt und zuhört. Weiter so!
Zu ihrem 30. Geburtstag hat die Katholische Akademie in Berlin Grund zu feiern. Sie verbindet Themen mit Menschen, Menschen mit Themen und Menschen mit Menschen. Eine Institution, die Religion, Interreligiosität, Sinn für Kunst, Dichtung und Musik stets mit den Grundfragen des Lebens verflechtet, Offenheit für Diversität und Ambiguität programmatisch aufgenommen hat, gehört zur Hauptstadt, zum Ort der Zukunft, der nicht selten Glücksmomente erzeugt, weshalb ihr weiterhin Glück und Mut zu wünschen ist, in Zeiten der Haltlosigkeit ihre Haltung nicht zu verlieren.
Besonders in Erinnerung ist mir eine Arbeitstagung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Akademie auf Schwanenwerder am Wannsee, bei der es um die programmatische Ausrichtung der Akademie ging. Wir kamen zum Ergebnis, dass Berlin als „Frontstadt des Nicht-Glaubens“ den Kontext der Akademiearbeit bilden solle. Wie also Glauben leben und Glauben vermitteln in einer Umgebung, der nicht nur die katholischen, sondern auch die christlichen Traditionen weitgehend abhanden gekommen sind?
Diese Frage und diese Herausforderung haben m.E. nichts an Aktualität eingebüßt, sondern sich durch die krisenhaften Entwicklungen in der katholischen Kirche noch verschärft. Sie sollte als eine Leitfrage auch der zukünftigen Akademiearbeit sein.
Die Zerrissenheit unserer gegenwärtigen Gesellschaft führt zu einem permanenten Dafür- oder Dagegensein müssen, zu einem Drinnen oder Draußen verbleiben. Dass die Katholische Akademie in Berlin die Schwelle als richtigen Ort behauptet, dass sie auffordert zum Fragen, Widerspruch aushält, dass sie kirchliches Leben in dieser säkularen Stadt selbstbewusst, aber einladend gestaltet, dafür danke ich dem gesamten Team und Joachim Hake von Herzen.
Die im Herzen des selbstgewiß-atheistischen intellektuellen Berlins gut versteckte Katholische Akademie ist vielen geradezu ein Dorn im Auge.
Ist das so, obwohl, oder vielmehr weil die Katholische Akademie die vielleicht erregendste, die vielleicht wagemutigste und die gewiss spirituellste kulturell-literarische Adresse der Hauptstadt ist?
So wie die immer offene Tür der karg-schönen Kirche St. Thomas von Aquin in ihrem Zentrum, ist das Programm der Akademie permanente Einladung, eine Schwelle zu überschreiten, hinter der so viele Erkenntnisse wie Fragen lauern.
Eine Gruppe muslimischer Berliner*innen besuchte mich 2017 an der Gregoriana. Die Tage zuvor hatten sie Roms christliche Kunst bestaunt.
Jetzt wollten sie einen christlichen Theologieprofessor hören. Würde er ihnen verständlich machen, was Christen glauben? Warum Dreifaltigkeit, warum Sohn Gottes, warum Sakramente?
Es wurde hochspannend: kurzer Vortrag (siehe hier: www.felixkoerner.de), langer Austausch, noch längere cena. Bilder, Begriffe, Bruschetta, Begegnung: ein Geniestreich. Organisiert von Eurer Akademie! Auguri!
In der Katholischen Akademie in Berlin realisiert ein kleines Team ein großes Programm. Aus der Ferne ergänze ich mir daraus gerne meine Leseliste oder nehme aus aufgezeichneten Vorträgen oder Gesprächen eine bedenkenswerte Perspektive mit. Alles Gute für die nächsten 30 Jahre!
Die katholische Akademie in Berlin ist mir seit vielen Jahren ans Herz gewachsen. Gescheites trägt sich dort zu, die Veranstaltungen sind ausgezeichnet. Dort findet sich regelmäßig ein kundiges Publikum ein, wie man es selten antrifft. Für mich ist es der liebste Veranstaltungsort seit etlichen Jahren, selbst im Vergleich mit Bühnen außerhalb Berlins. Natürlich liegt es auch an Herrn Hake, dem gescheiten Direktor der Akademie, der sich ausgezeichnet mit Schriftstellern versteht und sie kundig ins Gespräch zu ziehen weiß. Die Atmosphäre, die am Ort vorherrscht, ist einzigartig – sympathisch, klug, gastfreundlich. Ich wünsche dieser Katholischen Akademie ein gutes, langes, weiterhin so erfreuliches Leben.
Drei Jahrzehnte, ein runder, ehrwürdiger (und doch junger) Geburtstag! Ich gratuliere herzlich; und ich habe nachgesehen: Seit mehr als siebzehn Jahren habe ich an Veranstaltungen der Akademie, an Podiumsgesprächen und Tagungen, als Redner und Diskussionspartner, teilgenommen. Und allemal bin ich, der ungläubige Katholik, bereichert und beglückt wieder heimgekehrt. Doch einen besonderen Platz nimmt in meiner Erinnerung die Mitwirkung an Thomas Henkes Film der letzten Zuflucht ein; dafür bin ich nach wie vor sehr dankbar.
Schriftsteller, Politikerinnen, Verlegerinnen, Theologen aus aller Herren Länder – beim Stichwort „Katholische Akademie in Berlin“ denke ich an muntere Diskussionen mit spannenden Gästen im großen Saal, aber auch davor auf den Gängen, Begegnungen im Dachgeschoss und Wein auf dem Hof. Für eine Hauptstadt, in der an vielen Orten keinerlei Zeit für ein ausführliches Gespräch ist und an manchen Plätzen auch nur losgebrüllt oder durcheinandergeredet wird, sind Institutionen wie die Akademie lebensnotwendige Chancen zum Durchatmen und Durchdenken. Herzlichste Glückwünsche, ad multos annos!
Die geschichtlichen Angaben im Internet sind spärlich. Da gibt es einen Beschluss der ostdeutschen Bischöfe und eine erste Tagung am 27.10.1990. Und einiges über das bauliche Wachstum seit 1965. Wer dabei war, weiß, dass diese Akademie der Wunsch vieler ostdeutscher katholischer Laien seit der Dresdner Pastoralsynode in den siebziger Jahren war. Und ihr Projekt in den Hoffnungsjahren 1989/1990. Durch den Gründungsdirektor Werner Remmers wurde sie ein Ost/West-Unternehmen im besten Sinn des Wortes, ein Forum in der deutschen Hauptstadt, ein Bindeglied im lange getrennten Bistum Berlin. Was wäre Berlin ohne diese Akademie?
Berlin ist wiedervereinigt, ist Hauptstadt, ist Wissenschaftsstadt. Aber das sichert noch keine Orte geistigen Austauschs und intellektueller Anregung, die Exzellenzcluster nicht automatisch produzieren. Ein solch rarer Ort im märkischen Sand ist die Katholische Akademie. Hier gedeiht von sicherer Hand ebenso wie in großer Freiheit Intellektualität, die sich mit Glauben verbindet und dabei kein sacrificium intellectus fordert. Und die politische Leidenschaft darf man auch mitbringen. Weiter so, in schwierigen Zeiten!
Noch bevor ich meinen Guardini Lehrstuhl antrat, war ich zu Gast bei der Katholischen Akademie. Kurz danach durfte ich am Allerheiligen die feierliche Tischrede halten. So hat mich Berlin aufgenommen! Und wir sind immer verbunden geblieben und haben vieles gemeinsam veranstaltet. Erstaunlich dabei ist, dass so ein Gefühl spürt jeder und bei jeder Veranstaltung. Ein Geheimnis der Katholischen Akademie ist diese Mischung vom lockeren Miteinandersein und Ernst der Themen. So bekommt man Mut auch vor schwierigen Fragen. Katholisch bedeutet hier, gleichzeitig sich zu Hause zu fühlen und dieses Haus als universal und weltoffen zu spüren.
Das Etikett „katholisch“ gefällt mir bei den Akademien in Deutschland gerade in Berlin. Nicht verbissen, fröhlich, weitherzig, kein katholisches Machtgehabe – ich wünsche, das geht weiter so! Anderen hat sie um Jahrzehnte voraus, was es heißt in einer Diaspora-Situation ein für die Gesellschaft relevantes Programm zu machen. Katholisch ist an ihr auch ihr Sinn fürs Rituelle: Zwei Mal am Tag ein Posting als Abschreibelesefrucht ihres Leiters. Da treffen Äonen aufeinander. Mehr Zukunft geht nicht.
An die Tage auf dem „Vorhof der Völker“, den die Katholische Akademie im November 2013 in Berlin organisiert hat, erinnere ich mich sehr gerne. Wie der „Vorhof der Heiden“ im Tempel von Jerusalem, wo Nichtjuden und „andere“ Völker, die auf der Suche nach Gott waren, zum Gottesdienst heraufkommen konnten, ist die Katholische Akademie in Berlin ein Ort der Begegnung, an dem Glaubende und Nichtglaubende über die großen Themen der Kultur und der menschlichen Existenz miteinander ins Gespräch kommen können.
Ich wünsche der Katholischen Akademie in Berlin, dass sie sich noch lange gemeinsam mit allen unseren Brüdern und Schwestern, „fratelli tutti“, auf die Reise nach Gott begibt, auf eine Reise, die der Dichter Davide M. Turoldo so beschreibt: „von Wüste zu Wüste / jenseits des Waldes der Glaubensrichtungen / frei und nackt / auf das nackte Sein zu“.
Ich bin zu lange Deutschland als engagierter Beobachter verbunden, um nicht zu verstehen, welche Rolle die offene Gesprächskultur in der Bundesrepublik seit Jahrzehnten spielt. Ich bin zu nahe an Berlin und häufig genug in der Stadt, um zu wissen, welche Stellung die Katholische Akademie Berlin in dieser Gesprächskultur spielt. Und ich bin zu realistisch, um nicht zu sehen, welche kritische Bedeutung die Akademie und viele andere Institutionen ausgerechnet in dieser Zeitenwende haben. Ich bewundere Ihre Arbeit und weiß, wie sehr Vergleichbares in vielen anderen Ländern fehlt. Kann es ein schöneres Erfolgserlebnis geben als das Gefühl, dass man nach 30 Jahren nicht weniger, sondern noch mehr benötigt wird? Auch im deutsch-polnischen Verhältnis, aber daran muss ich Sie gar nicht erinnern. Danke, dziękuję !
Die Katholische Akademie in der Hannoverschen Straße ist so etwas wie mein Berliner Elternhaus. Hier, zwischen dem Dorotheenstädtischen Friedhof, Wolf Biermanns Osterberliner Wohnung und der „Ständigen Vertretung“ bin ich sozusagen katholisch, journalistisch und berlinerisch erwachsen geworden. Als ich das erste Mal an dem Grundstück war, gab es noch einen Bauzaun und Werner Remmers leitete das Haus. Von ihm habe ich Interesse und Leidenschaft für den „Politischen Katholizismus“ gelernt. Ich gratuliere herzlich zum Geburtstag und wünsche der Katholischen Akademie weiterhin Neugierde und Dynamik und freue mich auf den nächsten Besuch.
Die Akademie in der Mitte von Berlin ist ein Glücksfall für die Stadt.
Berlin, dessen Dynamik auch die Welt der Religionen betrifft, kann sich darauf verlassen, dass in der Akademie die Provokationen angenommen werden, die die Stadt und ihre Lebens- und Glaubenswelten bewegen.
Der Kirche kann die Akademie zu der Zuversicht verhelfen, dass die Zukunft und das bislang unentdeckte Leben der Christenheit attraktiv sein kann.
Herzliche Glück- und Segenswünsche!
Die Katholische Akademie ist ein kostbares Geschenk an Berlin, der Stadt dargeboten im Moment befreiender Neuorientierung. An einem Ort finsterer wie befreiender Geschichte – mit Blick auf Gräber der von Nationalsozialisten Ermordeten, aber auch nahe der Ständigen Vertretung des freien Deutschlands in den letzten Jahren der kommunistischen Diktatur (oder: der DDR). Das weitgespannte Programm der Akademie führt die beiden gerade in Preußen und Berlin lange konträren Konfessionen und großen Kulturtraditionen unseres Landes in freundschaftlichen Gesprächen zusammen. Da ich die Dichotomie der konfessionellen und politischen Kulturen gegenwärtig eher wachsen als schwinden sehe, wünsche ich der Katholischen Akademie Berlin für die Zukunft insbesondere auf diesem Feld Beharrlichkeit und Erfolg.
Als Benediktiner aus Bayern fremdelt man leicht mit Berlin. Zugang in die ferne Hauptstadt ist mir vor allem die Katholische Akademie geworden. Da wird demütig und doch selbstbewusst Katholisches für unser Land gedacht; da kommt unsereins zwanglos und anregend mit der urbanen Vielfalt Berlins zusammen; und da gibt es Freunde. Herzlichen Glückwunsch zu den ersten 30 Jahren!
„Berliner Erfahrungen“ heißt der Untertitel des Bandes „Versammeln.“, der zum 25. Jubiläum der Katholischen Akademie erschien. Für mich fünf Jahre später Anlass darüber nachzudenken, welche Erfahrungen das Centrum Judaicum mit der nur 750 m entfernten Einrichtung gemacht hat. Das Ergebnis dieses Nachdenkens fällt uneingeschränkt positiv aus.
Das Centrum Judaicum und die Katholische Akademie sind miteinander verbunden, und zwar ganz von Anfang an. Die Erfahrungen des christlich-jüdischen Dialogs, den wir miteinander geführt haben und der ein besonderer war, möchte ich nicht missen. Vor diesem Hintergrund gratuliere ich zum Jubiläum sehr herzlich, verbunden mit dem Wunsch, dass es so bleiben möge.
Eine katholische Stimme in Berlin: Ort der Reflexion über Gott und die Welt in der politischen Metropole. Im Konzert der Katholischen Akademien ist sie unverwechselbar geworden: aktuell und nachdenklich zugleich. Das mutige Projekt im früheren Ostberlin spiegelt die Geschichte der deutschen Einheit. Wo der Glaube nicht mehr selbstverständlich ist, im „Vorhof der Völker“ brauchen wir sie auch in den kommenden Jahrzehnten. Das ZdK wünscht Glück und Segen!
Im ehemaligen Ost-Berlin, in dieser zugleich säkularen wie viel-religiösen Stadt ist die Katholische Akademie höchst zentral gelegen, nämlich an der Kreuzung von Politik und Kultur und Wissenschaft und Glauben. Ich habe sie immer wieder erlebt als einen trefflichen Ort geselliger Intellektualität, also anspruchsvoller Debatte, frommen Freimuts, heiteren Widerspruchsgeistes, offener Katholizität, fröhlich-kritischen Glaubenssinns. Mit weniger Angst, weniger Borniertheit, weniger Ausschließungs- und Verurteilungs-Lust als anderswo in Gesellschaft und Kirche. So soll sie – unbedingt und unbeeindruckt – bleiben! Salut und Gottes Segen zum 30.!
Ich erinnere mich gern an den Abend „Vom Sichtbaren zum Unsichtbaren“ im März 2017, den ich die Freude hatte, im „Club der polnischen Versager“ durchzuführen. Der Name des Veranstaltungsortes war genauso ungewöhnlich wie die Idee, über Kunst und Glauben in einer Szenekneipe in Berlin-Mitte zu sprechen. Ich selbst schätze es sehr, den „white cube“ einer Galerie oder die erhabenen Hallen eines Museums zu verlassen, um mit Menschen über meine künstlerische Arbeit ins Gespräch zu kommen. Die „Tauchgänge“ der Katholischen Akademie bieten dafür die besten Voraussetzungen.
Es scheint für die Abende in der Katholischen Akademie eine noch unerforschte Formel zu geben. Der entbundene Blick trifft auf Neuland. Adam Zagajewski, der polnische Dichter, liest sein Gedicht über Johann Sebastian Bachs Chaconne. Wir wissen, alle wissen, daß er mit dem Herrn sprach, plötzlich, unverhofft erzählt er uns von sich. Eine Musik, deren Unantastbarkeit zum Credo geworden ist, revoltiert. Setzt lauthals Zeichen von Sterblichkeit und vom Glück des gelebten Augenblicks. Träumen doch auch wir davon, die Wahrheit über unser Leben zu sagen.
So sind sie, die Abende in der Katholischen Akademie.
Nur einmal war ich in der Akademie, als Gast. Es war eine Lesung, zu der einige Berliner Freunde gekommen sind. Das Publikum hat mir gefallen – denn es ist nicht so, dass nur der Autor von den Anwesenden beobachtet ist. Auch der Autor beobachtet die Zuhörer.
Alles in der Akademie hat mir gefallen, die Atmosphäre, das Gespräch nach der Lesung, die Gastfreundlichkeit. Schade, dass wir in Krakau solch eine Akademie, katholisch, intelligent, aufgeschlossen, zur Zeit nicht haben.
Schöne Grüße, liebe Akademie!
Blicken Sie mit uns in die Vergangenheit und hinter die Kulissen von 30 Jahren. Ein Film von Stefan Förner, 1999.
Hans Joachim Meyer war von 1990-2016 Zweiter Vorsitzender des KAiB e.V.
(© Christoph Herbort-von Loeper)
Georg Wichmann war von 1991-2015 Geschäftsführer der KAiB e.V.