Die Katholische Kirche ist der älteste globale Player der Welt. Da verwundert es, dass katholische Weltkirche vor allem als religiöse Größe wahrgenommen wird und oftmals Unkenntnis über ihr politisches und diplomatisches Wirken besteht?
Mit Annette Schavan spreche ich über ihre Arbeit als Botschafterin in Rom und die einzigartigen Chancen der Diplomatie des Heiligen Stuhls, über die politische Bedeutung der Kurie und der weltweit tätigen Orden und geistlichen Gemeinschaften wie Sant’ Egidio oder dem Souveränen Malteserorden.
Das Pontifikat von Papst Franziskus hat den Blick auf die Weltkirche tiefgreifend verändert. Nach Franziskus sollte sich Theologie hier als ein „kulturelles Laboratorium“ (Veritatis Gaudium 2017) verstehen, also auch als anspruchsvolle Deutung der religiösen und politischen Erfahrungen einer Weltkirche und ihrer Transformationen vor allem in Afrika und Asien. Was schließlich bedeutet diese Veränderung für die katholische Kirche in Deutschland und Europa?
Annette Schavan war 25 Jahre in Politik und Diplomatie tätig, u.a. als Bundesministerin für Bildung und Forschung (2005-2013) sowie als Botschafterin Deutschlands beim Heiligen Stuhl (2014-2018). Heute ist sie international tätig, nimmt seit 2014 eine Gastprofessur an der Shanghai International Studies University wahr und ist u.a. die Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft in Berlin.
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