Das hermeneutische-spekulative Denken der Freiheitsontologie des späten Luigi Pareyson verbindet das Erbe der klassischen deutschen Philosophie (und hier insbesondere Fichtes und Schellings), den Existentialismus Kierkegaards und die Heideggersche Kritik an der ontischen Metaphysik auf höchst eigenständige Weise. Dabei tritt immer stärker die religiöse Erfahrung in den Vordergrund, welche dabei als Ursprungsort der Wahrheit verstanden wird.
Luigi Pareysons Hermeneutik des Mythos, sein durch Dostojewski geschärfter Sinn für das Böse und das Leiden, vor allem das Ineinander von Unausschöpflichkeit der Interpretationen und dem Anspruch von Wahrheit in der Spur Heideggers kennzeichnen eine anspruchsvolle philosophische Deutung des Religiösen, die es genauer zu verstehen und wieder zu entdecken lohnt.
Luigi Pareyson war u.a. der Lehrer von Umberto Eco und Gianni Vattimo. Obwohl er zweifellos zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts gehört, ist er – anders als seine Schüler – in Deutschland weithin unbekannt.
Diese Podiumsdiskussion ist der Eröffnungsabend des mehrtägigen Symposions:
Luigi Pareyson. Philosophie und religiöse Erfahrung, das vom 2.-4. Februar 2018 in der Katholischen Akademie in Berlin stattfindet.
Beide Veranstaltungen auf Italienisch und Deutsch mit Simultanübersetzung.