Veranstaltungsarchiv

Erschöpft, überfordert, überarbeitet

Die medizinisch-kulturellen Phänomene Burnout und Neurasthenie
Termin: 15.09.2016
Uhrzeit: 16:00 – 18:00 Uhr
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin
Die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Leiden steigt seit Jahren kontinuierlich an. In der medialen Öffentlichkeit wurde dies vornehmlich als Ergebnis einer allgemeinen Beschleunigung des Lebens diskutiert.

Diese Beschleunigung spiegelt sich wider in neuen Arbeitsstrukturen, einem veränderten Umgang mit Kommunikationstechnologien und einer Verschiebung der Grenze zwischen Arbeit und Freizeit.
Burnout-Kliniken, Internetportale, Selbsttests und Ratgebertexte schossen aus dem Boden. Inzwischen ist es wieder etwas ruhiger geworden um das sogenannte „Burnout-Syndrom“ – Zeit zu fragen, was es mit diesem Krankheitskonzept auf sich hat und wie es sich eigentlich in der Vergangenheit mit der Erschöpfung verhielt.

Das Dissertationsprojekt von Sarah Bernhardt vergleicht Burnout mit der Erschöpfungskrankheit Neurasthenie, die aus dem Nervendiskurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts hervorgegangen ist und zu ihrer Zeit ein echtes Massenphänomen war.
Dieser Blick in die Vergangenheit hilft nicht nur dabei, die beiden „Modekrankheiten“ insgesamt besser zu verstehen und einzuordnen, er nimmt ihnen auch ihre bisweilen als unentrinnbar erscheinende Selbstverständlichkeit.

Sarah C. Bernhardt machte im Dezember 2010 Ihren Magister in Deutscher Philologie, Mittlerer und Neuerer Geschichte und Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2011 ist sie Doktorandin am Lehrstuhl für Neueste Geschichte von Prof. Dr. Andreas Rödder in Mainz. Von Januar bis November 2012 arbeitete sie als Assistentin der Festivalleitung beim „internationalen literaturfestival berlin“ (ilb). Seit Okt 2012 ist sie Stipendiatin in der Graduiertenförderung des Cusanuswerkes.

Der Eintritt ist frei.

Referenten
Gastreferenten
Sarah C. Bernhardt, Mainz/Berlin
Verantwortlich
Angelika Salomon