Beim zweiten Tauchgang geht es um eines der geheimnisvollsten und seltsamsten Bücher der Bibel: Die Apokalypse des Johannes.
„Und ich sah: zwischen dem Thron und den vier Lebewesen und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm; es sah aus wie geschlachtet und hatte sieben Hörner und sieben Augen. Die Augen sind die sieben Geister Gottes, die über die ganze Erde ausgesandt sind. Das Lamm trat heran und empfing das Buch aus der rechten Hand dessen der auf dem Thron saß“. (Offb 5, 6-7)
Rätselhaft erscheint, was der Autor mit Namen Johannes in seiner Offenbarung schreibt. Immer wieder verleitet dieses spannende Buch zu sehr abgedrehten Interpretationen: Wird hier Vergangenes in rätselhaften Bilder verschlüsselt, oder Kommendes kodiert?
Wir werden Teile der Apokalypse hören – gelesen von dem darstellenden Künstler Peter Gößwein; und der Priester Dr. Christian Wirz gibt uns eine Lesehilfe für dieses schöne und schwierige Buch: „Apokalypse heißt Enthüllung – nicht Verschlüsselung“, so Wirz. „Sie ist eine Art Röntgenaufnahme der Wirklichkeit, ähnlich den großen Filmen oder Gemälden: sie verdeutlicht, was schon die ganze Zeit unter den Dingen, die uns umgeben, liegt…“
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Pfarrer Dr. Christian Wirz, geb. 1973, studierte Theologie in Frankfurt am Main und Rom. Dort 2003 promoviert mit einer Arbeit über Odysseus und die Sirenen als Modell christlicher Umgangsform mit der Welt. Nach Kaplansjahren in Salzgitter und Stade und einem Lizenziat in Fundamentaltheologie ist er seit 2007 Pfarrer in Gronau (Leine) und seit 2013, nach einem weiteren Lizenziat in Kirchenrecht, zusätzlich Offizial im Bistum Hildesheim.
Peter Gößwein studierte Musik und Schauspiel in Karlsruhe und erhielt eine mehrjährige Weiterbildung bei der Berliner Stimmbildnerin Mimi Jacob. Er lebt und arbeitet als freier darstellender Künstler in Berlin.