An diesem Abend präsentieren Valeria Dobralskaya und Fatih Küçük (beide FU Berlin) ihre Masterarbeiten im Fach Islamwissenschaft. In beiden Arbeiten geht es um zeitgenössische Moscheenarchitektur. Dabei stehen Fragen danach im Mittelpunkt, inwieweit repräsentative Neubauten auf die Bedürfnisse der Gläubigen eingehen oder als Symbole staatlicher Repräsentation fungieren.
Die Problematik der zeitgenössischen Moschee-Architektur in der Türkei – Analyse und Vergleich der „Buyuk Çamlıca Camii“ und der „Sancaklar-Camii“ in Istanbul“
Fatih Küçük (Berlin)
Die Arbeit analysiert die monumentale Çamlıca-Moschee und die minimalistische Sancaklar-Moschee in Istanbul, zwei Moscheen mit gänzlich unterschiedlichen architektonischen Konzepten. Die Çamlıca-Moschee steht für eine traditionell-monumentale Bauweise, während die Sancaklar-Moschee neue Wege mit ihrem minimalistischen Design und modernen Ansätzen geht. Fatih Küçük untersucht, wie diese architektonischen Entscheidungen gesellschaftliche und religiöse Botschaften transportieren, welche Rolle die beiden Moscheen im urbanen Raum einnehmen und wie sie die Spannungen zwischen Tradition und Moderne in der Türkei reflektieren.
Die Nur-Astana-Moschee als Medium zur Repräsentation von nationaler und religiöser Identität
Valeria Dobralskaya (Hamburg)
Die Nur-Astana-Moschee in Kasachstan verkörpert eine Vision von Modernität, wachsendem Wohlstand und einem liberalen, sogar „bequemen“ Islam. In ihrer Masterarbeit beleuchtet Valeria Dobralskaya die politischen und kulturellen Intentionen, die mit dem Bau dieser Moschee verbunden sind, und analysiert ihre Rolle bei der Ausbildung einer nationalen und religiösen Identität. Anhand von Beispielen wie marginalisierten Gruppen, darunter Binnenmigranten, zeigt sie, wie Gläubige den Raum der Moschee für sich erschließen und welche Strategien sie entwickeln, um die Moschee ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Auf die Vorträge reagieren Dr. Gerdi Nützel (Berliner Forum der Religionen) und Hibatolah Nassiri-Vural (Berliner Institut für Islamische Theologie, HU Berlin)
Im Anschluss sind Sie herzlich eingeladen, bei einem Getränk mit den beiden Vortragenden ins Gespräch zu kommen.
Bitte merken Sie sich den nächsten Termin in der Reihe vor:
14.02.2025, 19 Uhr
Tierethik und Schöpfungstheologie // Transgeschlechtlichkeit im Iran
Präsentation der Masterarbeiten von Daniel Wiebe, Katholische Religionslehre, Universität Paderborn, und Franziska Ortlieb, Islamwissenschaft, FU Berlin
Auf die Vorträge reagieren Prof. Dr. Johannes Hafner, Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft, Universität Potsdam, und Dr. Roman Seidel, Institut für Arabistik und Islamwissenschaften, Ruhr-Universität Bochum.