Das schönste Wort … ist noch nicht gesagt

“Bleib dran, Löwe!”. Dieser Vers aus dem dichterischen Schaffen Nâzım Hikmets (1902-1963) steht wie ein Motto über einem Teil der türkischen Dichtung nach der Gründung der Republik. Hinter dem Schleier eines homogenen, nach Europa geöffneten Gemeinwesens vollzieht sich ein Ringen um seine kulturelle, weltanschauliche und politische Orientierung, das bis in die Gegenwart anhält. Nicht zuletzt wird es in der Dichtung ausgetragen.

Der Abend soll die Vielstimmigkeit des Chores im Medium der Poesie hervortreten lassen. Wie an den vorangegangenen Abenden zur persischen und arabischen Poesie geht es darum, den Blick auf eine Facette der Kultur unserer Nachbarn (und Mitbürger) zu werfen, die im tagespolitischen Einerlei der Berichterstattung nicht wahrgenommen wird.

Bejan Matur stammt aus einer alevitisch-kurdischen Familie in Kahranmaraş. Sie studierte Jura – arbeitete aber nie als Juristin, sondern veröffentlichte schon während des Studiums erste Gedichte. Sie ist Gewinnerin mehrerer Literaturpreise, ihre Gedichte wurden in 36 Sprachen übersetzt.

Recai Hallaç wuchs in seiner Geburtsstadt Istanbul auf und lebt seit 1990 in Deutschland. Er ist zurzeit vor allem Simultandolmetscher und literarischer Übersetzer. Eine Zeit lang hat er auch als Schauspieler im Theater an der Ruhr gespielt und darüber hinaus eigene Theaterprojekte zur Aufführung gebracht.

Mikail Yakut spielte in unterschiedlichen Volksmusikbands in Istanbul. Nach seinem Soziologiestudium zog er nach Berlin und studierte klassische Musik am Akkordeon und Jazz-Piano, die er mit traditioneller Musik aus Anatolien, dem Kaukasus und aus Osteuropa verbindet. Er ist festes Mitglied des Heval Trios und des AGA Trios.
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Udo Steinbach war bis 2007 Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg. Seit 2019 verantwortet er das Programm MENA Study Centre bei der Maecenata-Stiftung.