Dass die Welt an vielen Orten überhaupt gar nicht gut ist und die Ungerechtigkeit zum Himmel schreit, ist eine Erfahrung, die auch die „stumme Kattrin“ in Berthold Brechts Mutter Courage und ihre Kinder macht. „Da kann man halt nichts machen, die Welt ist halt so“ – denken sowohl die meisten Menschen heute als auch die Protagonisten des Stückes. Aber im entscheidenden Moment macht Kattrin eben doch etwas: Sie steigt auf das Dach das Wagens und trommelt, so dass die Bewohner der Stadt aufwachen und vor den herannahenden Soldaten gewarnt werden.
Woher haben Kattrin und so viele andere Menschen diese Kraft, sich den Alternativlosigkeiten entgegenzusetzen? Auf der Suche danach, was Menschen so über sich selbst hinauswachsen lassen kann, stieß Edward Fröhling immer wieder auf einen Lehrer: Meister Eckhart. Die Verneinung der Verneinung, so der Meister, ist die klarste Form des Ja. Meister Eckhart ist es auch, der Wege aufzeigt, sich in der Unzufriedenheit mit dem, was ist, nicht hilflos einzunisten, sondern streng und klar zu überlegen: „Was ist zu tun?“. Davon wird unser Referent beim zweiten Tauchgang berichten.
Edward Fröhlings erste Liebe galt dem Theater – „dort, wo die Welt sich auf einer kleinen Bühne konzentriert“ – bis er die Fragen der Welt auch in der Theologie entdeckte. Mittlerweile ist er Professor für Fundamentaltheologie und Theologie der Spiritualität, Pallotinerpater und in Kürze wieder in der Gemeinde St. Christopherus Neukölln sozial engagiert.