Der „Ordnungspolitische Salon“: Die Soziale Marktwirtschaft beruht auf zwei wichtigen Säulen: Der Ordnungspolitik des Liberalismus und der Gesellschaftspolitik in der Tradition einer christlich geprägten Soziallehre. Stark ist die Soziale Marktwirtschaft dort, wo beide Säulen sie gemeinsam tragen. Das gelingt nur, wenn sie wandlungsfähig ist. Prof. Dr. Georg Cremer spricht mit ausgesuchten Gästen über das Miteinander von Ordnungs- und Gesellschaftspolitik anhand zentraler sozial- und wirtschaftspolitischer Herausforderungen.
Mit dem Präsidenten der Diakonie Deutschland, Pfarrer Ulrich Lilie, spricht Georg Cremer über „Sozialstaat und Sozialstaatskritik“.
Der Sozialstaat wuchs mit dem Wohlstand; in der politischen Diskussion um seine Zukunft stehen die Befürworter seines weiteren Ausbaus jenen gegenüber, die die Überlastung der Steuer- und Beitragszahler befürchten. Ist es richtig, den weiteren Ausbau des Sozialstaats zu fordern, und wo lägen dringliche Bedarfe? Was bedeutet die „Zeitenwende“ für die Sozialpolitik? Wie sind die Konzepte der Subsidiarität und Eigenverantwortung angesichts der heutigen Aufgaben der sozialen Sicherung zu verstehen? Wie kann ein kirchlicher Träger seine anwaltschaftliche Rolle und unternehmerische Zwänge unter einen Hut bringen? Ulrich Lilie geht davon aus, dass der Sozialstaat neu gedacht werden muss: Mehr Nachbarschaftsorientierung und mehr freiwilliges Engagement werden unabdingbar werden. Aber ist das realistisch? Diese und weitere Fragen sollen an diesem Abend eine Rolle spielen.