Veranstaltungsarchiv

Caritas über Grenzen hinweg

Gespräch über die Caritas im geteilten Europa, damals und heute.
Termin: 14.11.2022
Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin
Eine Kooperationsveranstaltung anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Deutschen Caritasverbandes.

In den 125 Jahren seiner Geschichte war der Deutsche Caritasverband stets „ein Wagnis“ (Prälat Dr. Georg Hüssler). Gerade in Krisenzeiten war seine „Liebesthätigkeit“ besonders nötig, und es waren die haupt- und ehrenamtlich Engagierten gerade unter widrigen Umständen gefordert, Wege des Helfens offen zu halten. Die Frage, ob und mit welchen Partnern „Organisieren, Studieren, Publizieren – #DasMachenWirGemeinsam“ als Gründungsauftrag des Verbandes umsetzbar war, ließ sich stets nur unter den konkreten Bedingungen des Staats-Kirche-Verhältnisses beantworten. Die gesellschaftliche und staatliche Ordnung setzte entscheidende Rahmenbedingungen für die Fürsorgearbeit der Caritas.

Über die Jahre haben Menschen in der Caritas sehr unterschiedliche Antworten auf die Rahmensetzungen der politisch Verantwortlichen gefunden; es stellt sich die Frage, wie sie Freiheitsräume verteidigt und ob sie entschieden genug gegen staatliches Unrecht protestiert, Risiken für die Mitarbeitenden überzeugend abgewogen haben. Zu jeder Zeit blieb die Caritas da – bei den Menschen, die in Not waren und die ihre Hilfe brauchten. „Not sehen und handeln“ galt zu jeder Zeit.

Der Blick der Jubiläumserinnerung richtet sich in dieser Veranstaltung besonders auch auf die Zeit der Teilung Deutschlands und Europas und die Zeit des Kalten Krieges. Trotz der Einschränkungen von Reisen und institutionellen Aktivitäten in der DDR und der gesamten ehemaligen Sowjetunion arbeitete die Caritas auch in dieser Zeit weiter, meist als Kernfunktion des Christseins und der Kirche – auch in ihrer organisatorischen Form. Erst nach der politischen Wende 1990 konnten die 6 Diözesancaritasverbände in den dann neu entstehenden Bundesländern auch ihre organisationale Form vollumfänglich wieder aufnehmen und erneut ordentlich ihre Rechte als Gliederungen des Deutschen Caritasverbandes wahrnehmen. Welche Erfahrungen dabei gemacht wurden und welche Relevanz diese für die weitere Arbeit bis heute haben, soll in einer Veranstaltung mit mehreren Zeitzeugengesprächen beleuchtet werden.

Wir laden Sie herzlich ein, mit uns in die Geschichte des Caritasverbandes zu blicken.

Es erwarten Sie ein Gespräch mit Andrij Waskowycz (ehemaliger Präsident der Caritas Ukraine und ehemaliger Vizepräsident von Caritas Europa) und Podiumsgespräche mit Klara Ullrich (ehemals Referentin für Sozialarbeit der Caritas in der DDR)  und Hellmut Puschmann (ehemals Direktor der Zentralstelle Berlin und nach 1990 Präsident des gesamtdeutschen DCV) sowie mit Matthias Mitzscherlich (heute Caritasdirektor für das Bistum Dresden-Meißen) und Dr. Birgit Mitzscherlich (heute Leiterin des Diözesanarchives im Bistum Dresden-Meißen). Die Veranstaltung schließt mit einem Ausblick auf die Herausforderungen für Caritas-Arbeit in der Zukunft: „Wider die Neuerfindung der Grenze“ von Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Begleitet wird die Veranstaltung durch die Moderatorin und freie Journalistin Gemma Pörzgen.

Im Anschluss laden wir Sie ein, zum Erfahrungsaustausch bei einem kleinen Empfang zu bleiben.

Referenten
Gastreferenten
Andrij Waskowycz
Eva Welskop-Deffaa
Dr. Birgit Mitzscherlich
Matthias Mitzscherlich
Hellmut Puschmann
Klara Ullrich
Gemma Pörzgen (Moderation)
Verantwortlich
Kooperationspartner
Deutscher Caritasverband
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